Im Sommer 2004 hat das BHO zusammen mit Vertretern der Deutschen Evangelischen Kirche der Ukraine, Vertretern der Stadt- und Gebietsverwaltung Odessa, dem Aids-Zentrums des Oblast und dem städtischen Aidszentrum der Stadt Odessa sowie Vertretern von acht Nicht-Regierungsorganisationen (NROs) Grundlagen für das „Anti-Aids-Konzept für die Region Odessa" erarbeitet mit den Schwerpunkten
I. Prävention
Ausbildung von ukrainischen Trainern mit Westexperten
Ausbildung von ukrainischen Lehrern mit ukrainischen Trainern
Erarbeitung eines Schülerprogramms mit ukrainischen Trainern und Lehrern und Aufklärung aller 13 bis 17- jährigen Schüler in der Stadt Odessa
II. Optimierung der medizinischen Versorgung und psychosozialen Betreuung von HIV-Positiven
1. Vernetzung aller staatlichen und nichtstaatlichen für HIV/AIDS organisierten medizinischen und psychosozialen Dienste in der Region Odessa mit dem bei der HIV/AIDS-Klinik eingerichteten Beratungs- und Koordinierungs-zentrum (BuK);
2. Aufbau, Ausbildung und Betrieb der BuK;
3. Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen im Netzwerk der Hilfe sowie;
4. Einrichtung eines mobilen medizinischen Dienstes und eines ONLINE-Diagnose und Therapienetzwerks;
NETZWERK DER HILFE ODESSA
In guter Zusammenarbeit mit lokalen und westeuropäischen Experten wurde ein "Netzwerk der Hilfe für HIV-Infizierte der Region Odessa" konzipiert:
Für die Hilfe suchenden wurde bei der HIV/AIDS-Bezirksklinik eine HIV/AIDS-Beratungs- und Koordinierungsstelle (BuK) eingerichtet, die anonym telefonisch berät und bei Bedarf an die medizinischen, und psychosoziale Dienste der Region weiterleitet.
Für die Schaffung der notwendigen HIV/AIDS-Expertise im Netzwerk wurden von Experten des Missionsärztlichen Dienstes Würzburg, der Deutschen AIDS-Hilfe und Connect Plus im BHO 2008 zunächst 20 ukrainische Trainer ausgebildet. Mit 10 Teams, je 1 Arzt und 1 Psychologe, konnten dann ab 2009 in Koordination mit der Gesundheits- und Sozialverwaltung des Oblast für alle Kliniken und Sozialzentren 1200 Ärzte, 1500 Krankenschwestern und 1 500 Sozialarbeiter/Innen für HIV/AIDS-Therapie im gesamten Oblast qualifiziert werden 44 000 Rat Suchende haben bisher in der Region bei der BuK Rat gefunden; 22 000 davon wurden für medizinische oder/und psychosoziale Hilfe weitergeleitet. Gemäß Meinungsumfragen bei den Betroffenen, sagen 91 %, dass sie die Hilfe und Medikamente bekommen, die sie benötigen.
Die Infektionsrate in der Region Odessa steigt abgeflacht weiter. Gott sei Dank! Die sogenannten "versteckt Infizierten" wagen es jetzt, zum Arzt zu gehen. Sie werden somit zukünftig nicht mehr infizierend wirken. Die Sterberate sinkt, weil mit der richtigen Therapie, der AIDS-Patient nicht mehr sterben muss.
Insgesamt hat das BHO für den Aufbau von drei Netzwerken der Hilfe in der Südukraine 2 631 Ärzte, 3 079 Krankenschwestern und 2 998 Sozialarbeiter/Innen für HIV/AIDS weitergebildet. 59 000 Hilfe Suchende wurden von den drei Beratungsstellen beraten und 49 000 an medizinische oder/und psychosoziale Hilfe weitergeleitet. Finanziert wurden die Projekte vom Lutherischen Weltbund, Hoffnung für Osteuropa, Brot für die Welt, Johanniter International, Rotarier Freising, Geneva Global.